Was ist Futur I?

Mit der Zeitform Futur I lassen sich Absichten für die Zukunft ausdrücken, sowie Vermutungen für das Jetzt ebenso wie für die Zukunft.

Beispiel: Louis versprach Maria gestern: Morgen Abend werde ich ein Drei-Gänge Menü für uns kochen. Maria sagte daraufhin: Dann werde ich morgen viel einkaufen. Du wirst mir einen Einkaufszettel schreiben.

Wann verwendet man das Futur I?

  • Es eignet sich gut dafür Absichten für die Zukunft auszudrücken

⇒ Morgen werde ich nach Ungarn fliegen.

  • Außerdem kann man damit Vermutungen für die Zukunft machen

⇒ Dein Zimmer ist so chaotisch. Du wirst es nicht schaffen alles an einem Nachmittag aufzuräumen

  • Ebenso lassen sich damit Vermutungen für die Gegenwart formulieren

⇒ Ich würde Großvater jetzt nicht besuchen. Ich war erst vor einer halben Stunde bei ihm. Er wird wohl noch schlafen

 

Wie wird Futur I gebildet?

Bei der Bildung des Futur I benötigt man zum einen die Formen von „werden“ und den Infinitiv des Vollverbs.

1. Person Singular (ich) ich werde + Vollverb ⇒ ich werde gehen
2. Person Singular (du) du wirst + Vollverb ⇒ du wirst lachen
3. Person Singular (er) er wird + Vollverb ⇒ er wird suchen
1. Person Plural (wir) wir werden + Vollverb ⇒ wir werden gewinnen
2. Person Plural (ihr) ihr werdet + Vollverb ⇒ ihr werdet entspannen
3. Person Plural (sie) sie werden + Vollverb ⇒ sie werden warten

 

Man kann, um Vermutungen auszusprechen, die Wörter wohl, sicher, bestimmt benutzen.

Diese setzt man direkt hinter das konjugierte Verb ⇒ Er wird sicher wissen, weshalb er das macht.

 

Will man das Verb betonen oder ist das direkte Objekt ein Pronomen, dann stehen diese Wörter hinter dem direkten Objekt ⇒ Sie wird ihre Wohnung wohl aufräumen.

Man kann bei Verwendung dieser Wörter, die eine Vermutung signalisieren, auch auf das Präsens zurückgreifen ⇒ Sie räumt wohl ihre Wohnung auf.

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Was ist Futur II?

Das Futur II wird auch als vollendete Zukunft bezeichnet. Diese Zeitform kommt zum Einsatz, wenn man eine Vermutung äußern möchte, dass eine gewisse Handlung zu einem festen Zeitpunkt bereits vollendet sein wird.

Beispiel:

Konstantin: Warum steht Tonis Auto in der Werkstatt? Rafael: Es wird wohl kaputt gegangen sein oder er wird einen Unfall gehabt haben.

Konstantin: Oh je! Wir wollten doch am Wochenende mit diesem Auto gemeinsam wegfahren.

Rafael: Heute ist erst Montag. Ich glaube bis zum Wochenende wird er das Auto repariert haben.

 

Wann kommt Futur II zum Einsatz?

  • Mann kann mit Futur II über eine Handlung in der Vergangenheit mutmaßen

⇒ Marie hat sich den Fuß gebrochen. Sie wird wohl gestürzt sein.

  • Des Weiteren benutzt man es, wenn man eine in der Zukunft abgeschlossene Handlung vermutet.

⇒ Bis Freitag wird er alle seine Prüfungen geschrieben haben.

⇒ ACHTUNG! Hier muss unbedingt eine Zeitangabe erfolgen, damit man weiß, dass die Handlung in der Zukunft stattfinden wird.

 

Wie bildet man das Futur II?

Für die Bildung des Futur II benötigt man 3 Teile. Zum einen die Formen von „werden“, das Partizip II des Vollverbs und außerdem die Hilfsverben sein und haben.

1. Person Singular (ich) ich werde
2. Person Singular (du) du wirst
3. Person Singular (er) er wird gegangen sein gearbeitet haben
1. Person Plural (wir) wir werden gefahren sein gefrühstückt haben
2. Person Plural (ihr) ihr werdet
3. Person Plural (sie) sie werden

 

Partizip II im Detail

Will man das Partizip II bilden, muss man zunächst unterscheiden, ob man ein starkes Verb oder ein schwaches/gemischtes Verb vorliegen hat. Denn die jeweiligen Partizipformen unterscheiden sich.

Ist das Verb stark, so ist die Konjugation ⇒ ge … en

Beispiel: fahren, laufen ⇒ gefahren, gelaufen

Bei schwachen/gemischten Verben ist die Konjugation ⇒ ge …t

Beispiel: haben, denken ⇒ gehabt, gedacht

 

Was man bei der Bildung des Partizip II außerdem beachten muss:

  • Zahlreiche starke und gemischte Verben haben beim Partizip II eine Stammänderung

⇒ gehen – gegangen oder bringen- gebracht

  • Hat ein schwaches oder gemischtes Verb den Wortstamm d/dt dann wird „et“ angehängt

⇒ warten – gewartet

  • Hat das Verb die Endung „ieren“, so fällt das ge beim Partizip weg

⇒ studieren – studiert, aktivieren – aktiviert

  • Das ge fällt ebenso bei nicht trennbaren Verben weg

⇒ verstehen – verstanden

  • Liegt ein trennbares Verb vor, so befindet sich das ge hinter dem Präfix

⇒ ankommen – angekommen, aufhalten – aufgehalten