Was ist Präsens?
Das Präsens ist die Zeitform der Gegenwart. Präsens ist die am häufigsten genutzte Zeitform der deutschen Sprache. Dabei wird es nicht nur verwendet, um über momentan stattfindende Gegebenheiten zu sprechen, sondern manchmal sogar, um Handlungen in der Zukunft auszudrücken.
Beispiel: Die junge Frau heißt Marita. Sie ist Sängerin. Jeden Dienstag und Donnerstag geht sie zum Gesangsunterricht. Nächsten Samstag hat sie einen großen Auftritt in Berlin.
Wann genau wendet man das Präsens an?
- Präsens wird verwendet, wenn man über Fakten oder auch Zustände der Gegenwart spricht
⇒ Sie lebt in Konstanz.
- Außerdem wird Präsens angewandt, um Handlungen der Gegenwart zu beschreiben die entweder einmal, immer wieder oder niemals stattfinden.
⇒ Julius bekommt im Winter nie eine Erkältung.
- Das Präsens kann auch genutzt werden bei Handlungen, die aussagen, wie lange etwas schon geschieht
⇒ Jasmins Familie lebt schon seit 20 Jahren am selben Ort.
- Es kann sogar benutzt werden, wenn man über Handlungen in der Zukunft spreche möchte, die schon vereinbart sind
⇒ Nächste Woche fliegt Jan nach Griechenland.
Wie bildet man das Präsens?
Bei den regelmäßigen Verben entfernt man die Infinitivendung – en und benutzt je nach Person folgende Endungen:
1. Person Singular (ich) ⇒ e | Beispiel: ich mache |
2. Person Singular (du) ⇒ st | Beispiel: du machst |
3. Person Singular (er, sie es) ⇒ t | Beispiel: er macht |
1.Person Plural (wir) ⇒ en | Beispiel: wir machen |
2. Person Plural (ihr) ⇒ t | Beispiel: ihr macht |
3.Person Plural (sie) ⇒ en | Beispiel: sie machen |
Folgende Verben besitzen überhaupt keine Regeln bei der Konjugation und müssen auswendig gelernt werden:
- sein, haben, werden und wissen
Ausnahmen
Die oben aufgezeigten Endungen gelten nur für die regelmäßigen Verben. Bei den unregelmäßigen lassen sich die Endungen anhand des Wortstamms ableiten.
- Wortstamm s/ss/ß/z/tz: lediglich eine Veränderung.
- 2. Person Singular statt -st gilt t
Beispiele: reis – en, du reißt, küss – en, du küsst, heiß – en, du heißt
- Wortstamm t/d/tm/chn/ffn: drei Änderungen vorhanden.
- 2. Person Singular statt -st gilt hier est.
- 3. Person Singular statt -t gilt et
- 2. Person Plural statt -t gilt et
Beispiele: atm – en, du atmest, zeichn – en, er zeichnet, öffn – en, ihr öffnet
- Wortstamm eln: zwei Veränderungen
- 1. Person Singular: das -e im Verbstamm fällt komplett weg
- 1. und 3. Person Plural: erhalten die Endung -n
Beispiele: samm – eln, ich sammle, hand – eln, wir handeln, wand – eln, sie wandeln
Weitere wichtige Ausnahme – starke Verben
Bei den starken Verben gibt es eine Vokaländerung. Diese erfolgt jedoch nur in der 2. Und 3. Person Singular.
Beispiele:
a ⇒ ä (schlafen: du schläfst oder laufen: er läuft)
e ⇒ i (geben: du gibst oder nehmen: sie nimmt)
e ⇒ ie (sehen: du siehst oder lesen: er liest)