Das Perfekt

Das Perfekt ist eine Zeitform für die Vergangenheit. Die Zeitform wird auch vollendete Gegenwart genannt und beschreibt eine Handlung, die vor Kurzem abgeschlossen worden ist.

Im Mündlichen wird oft von Erlebnissen der letzten Tage erzählt, die meist einen Gegenwartsbezug besitzen.

Beispiel: Am Wochenende sind meine Freunde und ich an den Strand gefahren. Dort haben wir ein Picknick gemacht.

Wie wird das Perfekt gebildet?

Perfekt = sein / haben (Hilfsverben) + Partizip II

Die Zeitform wird mit den Hilfsverben sein und haben und dem Partizip II gebildet, welches sich durch die Vorsilbe ge- und der Endung -t (schwache Verben) oder -en (starke Verben) äußert.

Das konjugierte Hilfsverb steht an der zweiten Stelle im Satz und das Partizip II am Ende des Satzes.

Der Beispielsatz im Präsens „Ich lerne Deutsch“ wird dann im Perfekt zu „Ich habe Deutsch gelernt“.

Beispiele:

  • Gestern sind wir nach Deutschland gefahren.
  • Er hat ein Jahr Deutsch gelernt.
  • Am Wochenende haben wir die Hausaufgaben gemacht.
  • Ich bin gestern in Passau geblieben.

 

Die Hilfsverben sein und haben werden an die jeweilige Person angepasst. Am besten ist es die Konjugation dieser Verben auswendig zu wissen.

sein haben
ich bin habe
du bist hast
er/sie/es ist hat
wir sind haben
ihr seid habt
sie sind haben

 

  • Das Partizip II bei regelmäßigen Verben wird durch ge + Verbstamm + (e)t gebildet.

Beispiele: lernen → gelernt, lachen → gelacht, kochen → gekocht, kaufen → gekauft

  • Bei Endung des Verbstammes auf d oder t wird -et angehängt, sonst nur ein -t.

Beispiele: arbeiten → gearbeitet, antworten → geantwortet, zeichnen → gezeichnet

  • Bei Mischverben verändert sich zudem der Verbstamm im Partizip II.

Beispiele: denken → gedacht, wissen → gewusst, bringen → gebracht, kennen → gekannt

  • Ausnahme: Bei Verben auf -ieren wird kein ge- vorangestellt.

Beispiele: studieren → studiert, kopieren → kopiert, probieren → probiert

 

  • Das Partizip II wird bei unregelmäßigen Verben durch ge + Verbstamm + en gebildet.

Der Verbstamm bei unregelmäßigen Verben kann sich verändern, muss er aber nicht.

Beispiele: fahren → gefahren, sehen → gesehen, schlafen → geschlafen, treffen → getroffen, singen → gesungen

 

Wann wird das Perfekt verwendet?

Im täglichen Sprachgebrauch verwendet man in der Regel das Perfekt. Also zum Beispiel bei der Kommunikation mit Freunden oder Telefonaten.

Das heißt also, wenn man im Alltag über die Vergangenheit spricht, wird immer das Perfekt benutzt.

Ausnahmen: Die Modalverben (wollen, müssen, sollen, können, möchten, dürfen) sowie sein und haben werden im Präteritum verwendet.

Beispiel:

Letztes Jahr war ich in Spanien. (statt: Letztes Jahr bin ich in Spanien gewesen.)

Du hattest viel Glück. (statt: Du hast viel Glück gehabt.)

Weitere Beispiele:

  • Ich habe eine E-Mail an meinen Chef geschrieben.
  • Du hast die Grammatik über die Vergangenheit gelernt.
  • Er hat die Unterlagen für das Praktikum kopiert.
  • Sie ist mit dem Zug nach Deutschland gefahren.
  • Das Flugzeug ist um 12 Uhr gelandet.
  • Wir haben ein Gespräch über ein neues Produkt geführt.
  • Ihr seid sehr früh aufgestanden.
  • Am Wochenende haben sie Pizza gemacht.